Der Deutsche Energieholz- und Pelletverband (DEPV) fordert von der Politik ein deutliches Bekenntnis zur Energiewende am Wärmemarkt. Hintergrund ist der aktuell vorgelegte Marktbericht Holzpellets 2015. Danach blieb der Zubau an Pelletfeuerungen im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen zurück. Witterungsbedingt war auch die Pelletproduktion leicht rückläufig.
Ölpreis beeinflusst Nachfrage nach Pelletkesseln
Anstelle prognostizierter 40.000 neuer Pelletkessel und -öfen wurden 2015 bundesweit 16.000 Pelletzentralheizungen und 16.500 Pelletkaminöfen verkauft. Als einen Grund für die anhaltende Flaute des Marktes für Erneuerbare Wärme führt der DEPV den massiven Preiseinbruch am Ölmarkt an. Zwar hatte die Bundesregierung im April vergangenen Jahres noch die Förderkonditionen im Marktanreizprogramm (MAP) verbessert, zu Beginn dieses Jahres hat es mit dem Aktionsprogramm Energieeffizienz (APEE) eine weitere Aufstockung um 20 Prozent gegeben. Aber: „Gute Förderkonditionen alleine reichen nicht aus, wenn sie nicht bekannt sind. Die Bundesregierung muss den Menschen klar machen, dass sie klimapolitische Weitsicht honoriert“, sagt DEPV-Vorsitzender Andreas Lingner. Verbraucher, die nicht den kurzfristigen Verlockungen des Ölpreises erliegen, sondern sich mit einer Pelletheizung auch für den Klimaschutz entscheiden, werden mit satten Investitionszuschüssen belohnt. Vor diesem Hintergrund erwartet der Branchenverband für 2016 eine verbesserte Nachfrage nach Pelletkesseln. Seit Herbst 2015 würden die Kesselverkäufe wieder leicht anziehen.
Wärmstes Jahr seit Aufzeichnungen des Wetterdienstes
Der Pelletverbrauch in Deutschland ist angesichts der milden Witterung ebenfalls hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Jahr 2014 wurden in Deutschland 1,8 Mio. Tonnen verbraucht. 2015 waren es 1,85 Mio. Tonnen. Dieser leichte Anstieg konnte nur aufgrund des Zubaus neuer Pelletfeuerungen erreicht werden. Im Übrigen wurden damit 2015 rund 7,5 Terrawattstunden Wärme aus Holzpellets erzeugt und somit etwa 3 Mio. Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart.
Im wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist die Pelletproduktion in Deutschland erstmals gesunken, von 2,1 Mio. Tonnen in 2014 auf 2 Mio. Tonnen im vergangenen Jahr. Deutschland bleibt damit aber weltweit nach den USA und Kanada ein führender Pelletproduzent. Für 2016 erwartet der DEPV wieder einen leichten Anstieg der Pelletproduktion auf 2,2 Mio. Tonnen.